Im Beisein von zahlreichen Vertretern aus Justiz, Politik, Anwaltschaft, Polizei und Verwaltung verabschiedete Justizminister Herbert Mertin heute im Rahmen eines Festakts Willi Kestel als Präsidenten des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken und führte Bernhard Thurn offiziell als dessen Nachfolger ein.
Minister Mertin dankte zunächst Willi Kestel, der bis zu seinem Ruhestand mehr als sieben Jahre an der Spitze des Gerichts stand: „Sie waren Kopf, aber vor allem auch Herz und Seele des Oberlandesgerichts Zweibrücken. Sie haben sich dabei stets durch exzellente fachliche Kenntnisse und ein vorbildliches Pflichtbewusstsein ausgezeichnet. Darüber hinaus haben Sie großes Organisationstalent und eine hohe soziale Kompetenz bewiesen. Sie haben das Oberlandesgericht äußerst engagiert, souverän, mit großem Geschick und ausgeprägtem Verständnis für die Belange Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geleitet. Für Ihren Ruhestand wünsche ich Ihnen alles Gute und vor allem Gesundheit, Sie haben ihn sich redlich verdient. Die gesamte rheinland-pfälzische Justiz ist Ihnen dankbar für Ihre hervorragende Arbeit.“
Dem neuen Präsidenten wünschte der Minister für seine Tätigkeit viel Erfolg und Freude am Amt: „Sie haben mehrfach unter Beweis gestellt, dass Sie sich schnell auf neue Situationen einstellen können und über ein ausgeprägtes Organisationsgeschick verfügen. Sie mögen das Gestalten, sind kreativ, flexibel, ideenreich und hoch motiviert. In all Ihren bisherigen Tätigkeiten haben Sie sich zudem durch großes Engagement, hohes Verantwortungsbewusstsein und fachliche Exzellenz ausgezeichnet. Nicht zuletzt sind Sie in ganz besonderem Maße belastbar. Bei Ihnen weiß ich das Oberlandesgericht als Wiege von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in guten Händen.“
Hintergrund:
Das Pfälzische Oberlandesgericht Zweibrücken ist eines von zwei Oberlandesgerichten in Rheinland-Pfalz. Es wurde bereits 1815 errichtet und gehört damit zu den ältesten Oberlandesgerichten in Deutschland. Ihm nachgeordnet sind die Landgerichte Frankenthal, Kaiserslautern, Landau und Zweibrücken sowie insgesamt 15 zugehörige Amtsgerichte. Das Gericht beschäftigt etwa 30 Richter und insgesamt etwa 90 Beschäftigte. Im Gerichtsbezirk des Oberlandesgerichts leben rund 1,4 Millionen Menschen.
Willi Kestel trat 1979 bei dem Amtsgericht Ludwigshafen am Rhein in den Dienst der rheinland-pfälzischen Justiz. Nach Stationen bei dem Amtsgericht Kaiserslautern, dem Landgericht Frankenthal (Pfalz), dem Landgericht Kaiserslautern, dem Amtsgericht und dem Landgericht Landau in der Pfalz wurde er im August 1985 zum Richter am Landgericht bei dem Landgericht Landau in der Pfalz ernannt. Ab Februar 1990 wurde er zunächst an das Pfälzische Oberlandesgericht Zweibrücken abgeordnet. Ab November 1990 folgte die Abordnung an das Ministerium der Justiz in Mainz. Im Februar 1991 wurde Willi Kestel zum Richter am Oberlandesgericht bei dem Pfälzischen Oberlandesgericht Zweibrücken ernannt. Nach einer Tätigkeit am Pfälzischen Oberlandesgericht Zweibrücken von April 1993 an, übernahm Willi Kestel im Mai 1995 das Amt des Präsidenten des Landgerichts Kaiserslautern, bevor er ab Oktober 2005 Präsident des Landgerichts Mainz wurde. Von März 2009 an, bis zum Eintritt in den Ruhestand am 1. Juni 2016, war Willi Kestel Präsident des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken.
Bernhard Thurn trat 1994 in den rheinland-pfälzischen Justizdienst ein. Nach Stationen bei den Landgerichten Mainz und Koblenz sowie bei dem Amtsgericht Altenkirchen folgte im Mai 1996 eine mehrjährige Abordnung an das Landgericht Gera in Thüringen. Im November 1999 kehrte er zum Landgericht Koblenz zurück und wurde im November 1999 zum Richter am Landgericht Koblenz ernannt. Von Juni 2006 bis Februar 2009 war Bernhard Thurn an das Ministerium der Justiz abgeordnet; von März 2009 bis Juni 2010 an die Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und der Europäischen Union in Berlin. Die Ernennung zum Richter am Oberlandesgericht Koblenz erfolgte im April 2009. Nach einer erneuten Abordnung an das Ministerium der Justiz ab Juni 2010 wurde Bernhard Thurn im Mai 2011 nach dort unter Ernennung zum Leitenden Ministerialrat versetzt und war als Personalreferent zugleich stellvertretender Abteilungsleiter. Im November 2011 wurde er Zentralabteilungsleiter; im Mai 2012 erfolgte die Ernennung zum Ministerialdirigenten. Am 24. August 2016 wurde Bernhard Thurn zum Präsidenten des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken ernannt.