Ambulante Nachsorge für Straffällige
Forensisch/Psychotherapeutische Ambulanzen in Rheinland-Pfalz
Durch das am 18.04.2007 in Kraft getretene Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht hat der Gesetzgeber die Institution der "Forensischen Ambulanz" als spezielle therapeutische Nachsorgeeinrichtung geschaffen.
So kann das Gericht bei einer aus dem Maßregelvollzug, der Strafhaft oder der Sicherungsverwahrung entlassenen Person bestimmen, dass sie sich in einer Forensischen Ambulanz in eine nachsorgende psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung begibt (Therapieweisung), oder sich in bestimmten Abständen oder zu bestimmten Zeiten dort vorstellt (Vorstellungsweisung).
Die Verhinderung neuer Straftaten ist eine wirksame und notwendige Maßnahme des Opferschutzes. Erklärtes Ziel ist es daher, dass gefährliche Gewalt- und Sexualstraftäter bei entsprechendem Bedarf auch nach der Entlassung eine rückfallvermeidende Therapie erhalten.
Während der Zeit der Inhaftierung werden durch inzwischen immer besser entwickelte Therapieprogramme und mit oftmals hohem personellen Aufwand gute Behandlungsfortschritte erreicht. Durch Studien weiß man jedoch, dass diese Erfolge nur in Verbindung mit einer abgestimmten therapeutischen Nachsorge nach der Entlassung längerfristig stabilisiert werden können.
Da die Behandlungskosten weder vom Sozialhilfeträger noch von der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung gezahlt werden, sind vom Ministerium der Justiz für die Übernahme dieser Kosten Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt worden.
Seit 2009 bieten die Psychotherapeutische Ambulanz der Justiz in Ludwigshafen (PAJu Ludwigshafen) und die Psychotherapeutische Ambulanz der Justiz in Trier (PAJu Trier) ambulante Straftätertherapien an, die aufgrund gerichtlicher Weisungen unter anderem im Rahmen der Führungs- und Bewährungsaufsicht durchgeführt werden. Die Ambulanzen in Ludwigshafen und Trier sind personell und organisatorisch bei den dortigen Justizvollzugsanstalten angesiedelt.
Nach einer Anerkennung durch das Ministerium der Justiz als Forensische Ambulanzen und dem Abschluss entsprechender Kooperationsvereinbarungen haben am 31.07.2015 die von der Behandlungsinitiative Opferschutz (BIOS) e.V. betriebene Psychotherapeutische Ambulanz Koblenz (PAKo),
seit dem 07.10.2015 auch die Forensisch-Psychiatrische Ambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, sowie
seit dem 15.04.2019 auch die Forensisch-Psychiatrische Ambulanz des Instituts für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg ihre Arbeit für die ambulante therapeutische Nachsorge von Straftätern aufgenommen.
Durch die fünf Ambulanzstandorte ist mittlerweile eine gute landesweite Versorgung für rückfallgefährdete Straftäterinnen und Straftäter möglich.
Alle fünf Einrichtungen verfügen über hochqualifiziertes und erfahrenes Fachpersonal und sind eingebunden in ein bundesweites Netzwerk für den fachlichen Austausch der Nachsorgeambulanzen des Justizvollzugs.
Den gemeinsamen Flyer der forensischen Ambulanzen finden Sie hier.
Forensische Ambulanzen in Rheinland-Pfalz:
Psychotherapeutische Ambulanz der Justiz in Ludwigshafen (PAJu Ludwigshafen)
JVA Ludwigshafen
Wittelsbachstr. 10
67061 Ludwigshafen
Telefon 0621/95307-0
Email: poststelle.jvalu(at)vollzug.jm.rlp.de
Website: PAJu Ludwigshafen
Psychotherapeutische Ambulanz der Justiz in Trier (PAJu Trier)
JVA Trier
Gottbillstr. 14
54294 Trier
Telefon 0651 9987401
Email: paju.jvatr(at)vollzug.jm.rlp.de
Website: PAJu Trier
Psychotherapeutische Ambulanz Koblenz (PAKo)
JVA Koblenz
Simmerner Straße 14a
56075 Koblenz
Telefon 0261 296 709 95
Email: info(at)pako-ko.de
Forensisch-Psychiatrische Ambulanz - Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz
Forensisch-Psychiatrische Ambulanz Mainz (FPA Mainz)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz
Untere Zahlbacher Str. 8
55131 Mainz
Telefon 06131 17-8329
Email: fpa(at)unimedizin-mainz.de
Website: https://www.unimedizin-mainz.de
Forensisch-Psychiatrische Ambulanz des Instituts für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg
Institut für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie
Universitätsklinikum des Saarlandes, Geb. 90.3
66421 Homburg
Telefon: 06841-1626350
Email: petra.retz-junginger(at)uks.eu
Website: www.forensik-homburg.de