„Die Menschenrechte haben auch in diesem Jahr ihren festen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung und in der medialen Berichterstattung gehabt – denn eklatante Menschenrechtsverletzungen fanden auch 2016 leider viel zu oft statt. Gerade deshalb ist es wichtig, den Tag der Menschenrechte nicht nur beim Blick in den Kalender zur Kenntnis zu nehmen, sondern ihn auch tatsächlich und bewusst zu begehen, ihn zum Nachdenken über die Menschenrechte zu nutzen. Der Gedenktag soll die Bedeutung dieser Rechte ganz besonders herausheben. Unsere Veranstaltung leistet dazu einen Beitrag“, betonte Justizminister Herbert Mertin anlässlich des gestrigen Festaktes des Ministeriums der Justiz zum Tag der Menschenrechte im Landesmuseum Mainz.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (UN-Menschenrechtscharta) wurde am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris verkündet. Der 10. Dezember als Tag der Verkündung wird seither als Internationaler Tag der Menschenrechte begangen. Das Ministerium der Justiz würdigt diesen Tag seit vielen Jahren traditionell mit einem Festakt, der eines der Menschenrechte besonders in den Mittelpunkt stellt.
Den diesjährigen Festvortrag zum „Menschenrecht auf Bildung“ hielt Seyran Ateş. Sie hob das Menschenrecht auf Bildung als Schlüssel zur Teilhabe an der Gesellschaft hervor: „Autoritäre Staaten und Regime auf der ganzen Welt verbindet ein Element – sie beschränken den Zugang zu Bildung auf die eine oder andere Art, sei es durch den Ausschluss ganzer Bevölkerungsgruppen – oft Mädchen und Frauen – von Bildungseinrichtungen, sei es durch die Manipulation der Bildungsinhalte. Hiergegen zu kämpfen muss daher das Anliegen aller demokratischen Kräfte sein.“
Seyran Ateş wurde 1963 in Istanbul geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Sie war Mitglied der Deutschen Islamkonferenz und nahm am Integrationsgipfel der Bundesregierung teil. Wegen ihres Engagements für Integration und Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen wurde sie vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Verdienstorden des Landes Berlin und dem Berliner Frauenpreis.
Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt durch das deutsch-türkische Künstlerduo Benyonca.