| Lossprechungsfeier in der Justizvollzugsschule Wittlich

Justizminister Herbert Mertin gratuliert Absolventinnen und Absolventen der Justizvollzugsschule Wittlich

Justizminister Herbert Mertin überreichte gestern im Rahmen der traditionellen Lossprechungsfeier in Wittlich insgesamt 44 Anwärterinnen und Anwärtern ihre Ernennungsurkunden, davon 7 aus dem Saarland.
Justizminister Herbert Mertin überreicht der Lehrgangsbasten Celine Quint eine Urkunde und schüttelt ihre Hand
Justizminister Herbert Mertin und die Lehrgangsbeste Celine Quint
Justizminister Herbert Mertin am Rednerpult
Justizminister Herbert Mertin
Gruppenfoto der Absolventinnen und Absolventen der Justizvollzugsschule Wittlich mit Justizminister Herbert Mertin und der saarländischen Justizministerin Petra Berg
Die Absolventinnen und Absolventen der Justizvollzugsschule Wittlich mit Justizminister Herbert Mertin und der saarländischen Justizministerin Petra Berg

„Mit dem heutigen Tag schließt sich ein wichtiges Kapitel Ihres beruflichen Werdegangs. Gemeinsam mit Ihren Ausbilderinnen und Ausbildern können Sie mit Stolz auf die zurückliegenden 18 Monate blicken. In dieser Zeit haben Sie viel Neues gelernt und sind in vielerlei Hinsicht – fachlich wie persönlich – gereift. Zum Abschluss Ihrer Ausbildung gratuliere ich Ihnen herzlich und wünsche Ihnen für Ihre tägliche Arbeit in Rheinland-Pfalz und dem Saarland alles erdenklich Gute“, begann Minister Mertin sein Grußwort.

Allen Lehrkräften sprach Minister Mertin seinen Dank für ihr unermüdliches Engagement aus und ging sodann auf das aktuelle Thema „Künstliche Intelligenz“ ein: „Mit einem Vertreter aus der Anwaltschaft habe ich neulich über die Folgen der künstlichen Intelligenz für die Rechtswissenschaft gesprochen. Kann ein Programm wie ChatGPT bald anwaltliche Schriftsätze fertigen oder auch von Richterinnen und Richtern für Urteile genutzt werden? Welche Folgen wird diese Weiterentwicklung für all die Berufe haben, bei denen die geistige Leistung im Vordergrund steht? Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz können in vielen Bereichen künftig wichtige Fortschritte erzielt werden. Dies ist die positive Seite der Medaille. Andererseits werden durch diese Entwicklung wahrscheinlich viele Berufe und Arbeitsplätze wegfallen, da die entsprechenden Arbeiten von der künstlichen Intelligenz übernommen werden können. Dies ist die andere, negative Seite der Medaille. Sie, liebe Absolventinnen und Absolventen, müssen sich jedoch keine Gedanken machen! Denn eine künstliche Intelligenz mag technisch in gewissen Bereichen auch im Justizvollzug unterstützen können. Krisensituationen wie z.B. eine körperliche Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Gefangenen oder die Suche nach unerlaubten Gegenständen bei einer Zellenkontrolle wird die Software jedoch nicht übernehmen können. Hierfür benötigt man Ihre individuelle Einschätzung der Situation, Ihre Erfahrung und nicht zuletzt Ihre zupackenden Hände!“

Abschließend rief Minister Mertin die Absolventinnen und Absolventen dazu auf, den Justizvollzug bei der Nachwuchsgewinnung zu unterstützen: „Die Justizvollzugsanstalten unternehmen bereits erhebliche Anstrengungen, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Justizvollzug zu gewinnen, sei es durch Bewerbertage, die Teilnahme an Berufsfachmessen oder Auftritte in den sozialen Medien. Aber auch Sie, liebe Absolventinnen und Absolventen sind ein wichtiger Baustein der Nachwuchsgewinnung. Sie sind ein Aushängeschild des Justizvollzugs und Ansprechpartner für etwaige künftige Kolleginnen und Kollegen. Bitte nutzen Sie die Gespräche mit Freunden, Verwandten und Bekannten und werben Sie für den Justizvollzug – auch im eigenen Interesse. Denn die Arbeit macht mit vielen netten und motivierten Kolleginnen und Kollegen am meisten Spaß.“

Hintergrund:

Die Justizvollzugsschule Rheinland-Pfalz mit Sitz in Wittlich ist seit 1991 eine selbständige Behörde der Justizverwaltung des Landes. Sie ist auf einem weiträumigen Gelände neben der Jugendstrafanstalt und der Justizvollzugsanstalt mit Justizvollzugskrankenhaus untergebracht.

Die Ausbildung für Beamte des 2. Einstiegsamtes im Justizvollzug erfolgt in einem achtzehnmonatigen Vorbereitungsdienst. Der Vorbereitungsdienst der Anwärterinnen und Anwärter gliedert sich in die fachpraktische und die fachtheoretische Ausbildung.

In der fachpraktischen Ausbildung lernen die Anwärterinnen und Anwärter die Praxis in den Justizvollzugseinrichtungen von Grund auf kennen. In der fachtheoretischen Ausbildung an der Justizvollzugsschule erwerben sie handlungsorientiertes Wissen und festigen Ihre Kenntnisse.

Die Ausbildungsmodule dauern zwischen einem und vier Monaten, so dass ein häufiger Wechsel von Theorie und Praxis stattfindet. Das Ausbildungsziel sind fachlich kompetente und stets professionell handelnde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Verantwortung für den Behandlungsvollzug und für Sicherheit und Ordnung im Justizvollzug übernehmen.

Weitere Informationen über die Justizvollzugsschule Wittlich erhalten Sie über www.justiz.rlp.de .

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