Justizminister Herbert Mertin heute gemeinsam mit Innenstaatssekretär Daniel Stich, dem Oberbürgermeister David Langner, dem Leitenden Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler, dem Polizeivizepräsidenten Jürgen Süs und zahlreihen Gästen das 10-jährige Jubiläum des Hauses des Jugendrechts Koblenz gefeiert.
In seiner Ansprache würdigte Minister Mertin die Arbeit der Einrichtung und wies auf die erzielten Erfolge hin: „Dass heute zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus ganz unterschiedlichen Disziplinen zusammengekommen sind, um das 10-jährige Bestehen des Hauses des Jugendrechts in Koblenz zu feiern, zeigt die große Bedeutung dieser Einrichtung. Hier arbeiten Staatsanwaltschaft, Polizei, Jugendgerichtshilfe und freie Träger „unter einem Dach“ eng zusammen, um schnell und angemessen auf Jugendkriminalität im Einzelfall zu reagieren. Gleichzeitig sind sie mit vielfältigen Angeboten präventiv tätig. Und die Effizienz dieser Zusammenarbeit ist in mehreren Studien belegt; die Häuser des Jugendrechts sind ein Erfolgsmodell!“
„Die wichtige Arbeit in den Häusern hilft aber nicht nur den Tätern, in Zukunft straffrei zu leben, sondern schützt auch potentielle Opfer. Sie ist nur im vertrauensvollen Zusammenwirken aller beteiligten Institutionen möglich. Für diese gemeinsame Kraftanstrengung bedanke ich mich ganz herzlich! Ohne Ihre Unterstützung, Ihren Einsatz und Ihre Ausdauer könnten wir heute nicht zu diesem erfreulichen Anlass zusammenkommen. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich auch künftig weiter mit so viel Herzblut und Engagement für die Zukunft der Jugendlichen einsetzen würden!“
Innenstaatssekretär Daniel Stich: „Seit zehn Jahren werden im Haus des Jugendrechts in Koblenz zahlreiche Hilfs- und Präventionsangebote gebündelt, um in Fällen von Jugendkriminalität angemessen zu reagieren und zu verhindern, dass Jugendliche auf die schiefe Bahn geraten. Beamtinnen und Beamte des Polizeipräsidiums Koblenz bringen sich hier engagiert ein. Die sechs Häuser des Jugendrechts in ganz Rheinland-Pfalz stehen für die ganzheitliche und erfolgreiche Kooperation verschiedenster Stellen der Kriminalprävention und der Strafverfolgung bei Jugendlichen."
Information:
Die Häuser des Jugendrechts wurden ab 2005 sukzessive in den fünf größten Städten des Landes (Ludwigshafen, Mainz, Kaiserslautern, Trier und Koblenz) und im April 2023 auch in Neuwied eingerichtet. In diesen Einrichtungen arbeiten Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgerichtshilfe sowie freie Träger eng zusammen. Die kurzen Informationswege ermöglichen eine zeitnahe und individuell auf den jeweiligen Erziehungsbedarf zugeschnittene Reaktion auf delinquentes Verhalten. Wesentliches Element ist die Durchführung von sogenannten „Fallkonferenzen“, die dem Informationsaustausch und der Koordinierung des Vorgehens im Einzelfall dienen sollen. Daneben zielen die „Häuser des Jugendrechts“ auf den Ausbau ambulanter Maßnahmen, die Mitwirkung bei der Jugendhilfeplanung, die Verbesserung der interdisziplinären Kommunikation sowie die Stärkung der Zusammenarbeit mit Schulen ab. Die verstärkte Berücksichtigung der Belange des Opfers und die Wahrung und Wiederherstellung des sozialen Friedens durch den Ausbau des gerade im Jugendstrafverfahren wichtigen Täter-Opfer-Ausgleichs sind weitere Schwerpunkte dieser Einrichtungen.