| Oberlandesgericht Koblenz

Justizminister Herbert Mertin eröffnet Ausstellung „Die Rastatter Prozesse – NS-Verbrechen vor Gericht“

Justizminister Herbert Mertin eröffnete heute zusammen mit dem Präsidenten des Oberlandesgerichts, Thomas Henrichs, die Wanderausstellung des Bundesarchivs „Die Raststatter Prozesse – NS Verbrechen vor Gericht“ im Oberlandesgericht Koblenz.
Gruppenfoto von Justizminister Herbert Mertin, Dr. Elisabeth Thalhofer und Thomas Henrichs vor der Ausstellung
v.l.n.r. Justizminister Herbert Mertin, Dr. Elisabeth Thalhofer und Thomas Henrichs
Thomas Henrichs, Dr. Elisabeth Thalhofer und Justizminister Herbert Mertin im Gespräch
Thomas Henrichs, Dr. Elisabeth Thalhofer und Justizminister Herbert Mertin
Die Ausstellung „Die Rastatter Prozesse – NS-Verbrechen vor Gericht“
© Oberlandesgericht Koblenz
Die Ausstellung „Die Rastatter Prozesse – NS-Verbrechen vor Gericht“

Minister Mertin betonte in seinem Grußwort die Bedeutung solcher Ausstellungen: „In Zeiten, in denen nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt vermehrt über rassistische und fremdenfeindliche Tendenzen berichtet wird, müssen wir die schrecklichen Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes stets vor Augen haben. Auch in der rheinland-pfälzischen Justiz engagieren wir uns mit verschiedenen Projekten stark gegen das Vergessen.“

Dies erklärte er sodann näher: „Mein Wunsch ist es, die Zeit des Nationalsozialismus in der rheinland-pfälzischen Justiz ganz konkret näher zu beleuchten. Dazu soll eine strukturierte, wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt werden. In dieser sollen der Werdegang und die Entscheidungen der Präsidenten der Obergerichte sowie der Generalstaatsanwälte aufgearbeitet werden sollen, die im Jahr 1945 mindestens 21 Jahre alt und nach dem Kriegsende in entsprechender Position tätig waren. In Vorbereitung aus dieses Projekt wurde letztes Jahr eine Arbeitsgruppe gebildet und im Landeshaushalt eine Summe von 100.000 € eingeplant. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Vergabe des interdisziplinären Wissenschaftsprojekts.“

Die Ausstellung des Bundesarchivs zeigt die Aufarbeitung der Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes in den Lagern in Südwestdeutschland durch die Justiz in der Zeit von 1946 bis 1948 im Rahmen der sogenannten Rastatter Prozesse. Frau Dr. Elisabeth Thalhofer vom Bundesarchiv, Kuratorin der Ausstellung, führte inhaltlich in die Ausstellung ein.

Information:

Am 10. Oktober 2023 wird der Direktor des Amtsgerichts Linz am Rhein, Peter Mönnig, Auszüge aus seinem Buch „Grenzverschiebung – über eine Karriere in der Justizverwaltung im Dritten Reich“ vorstellen. Herr Richter am Oberverwaltungsgericht a.D. Joachim Hennig wird am 2. November 2023 einen Vortrag zum Thema „Furchtbare Juristen in und aus Koblenz (1933-1945) und Personalpolitik im frühen Rheinland-Pfalz“ halten. Zu beiden Veranstaltungen des Oberlandesgerichts Koblenz kann man sich über pressestelle.olg(at)ko.jm.rlp.de anmelden.

Die Ausstellung wird bis zum 9. November 2023 in den Fluren des Oberlandesgerichts Koblenz zu sehen sein. Sie wurde bereits im vergangenen Jahr, in der Zeit vom 16. September bis 9. November 2022, im Foyer des Pfälzischen Oberlandesgerichts ausgestellt.

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