| Deutsche Richterakademie

Justizminister Herbert Mertin gratuliert der Deutschen Richterakademie (DRA) in Trier zum 50-jährigen Jubiläum und vollzieht den Amtswechsel an der Spitze der DRA

Justizminister Herbert Mertin hat gestern mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Justiz, Wissenschaft und Politik das 50-jährige Jubiläum der Deutschen Richterakademie (DRA) in Trier gefeiert und den Wechsel an der Spitze der DRA vollzogen.
Justizminister Herbert Mertin am Rednerpult
Justizminister Herbert Mertin
Justizminister Herbert Mertin übergibt das Geschenk des Ministeriums der Justiz anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der DRA - eine Sitzbank gefertigt in der JVA Wittlich.
Justizminister Herbert Mertin übergibt das Geschenk des Ministeriums der Justiz anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der DRA - eine Sitzbank gefertigt in der JVA Wittlich. v.l.n.r. Herbert Mertin, Dr. Stephan Jaggi und Oliver Servas
Foto von Herbert Mertin, Dr. Stephan Jaggi und Oliver Servas beim Anschnitt der Torte
v.l.n.r. Oliver Servas, Herbert Mertin und Dr. Stephan Jaggi

In seinem Grußwort ging Minister Mertin zunächst auf die Entstehungsgeschichte der DRA ein: „Bis heute gibt es keine vergleichbare Institution in ganz Deutschland. Sie ist möglich geworden, weil kluge Köpfe in der Justiz, den Regierungen und den Parlamenten mit dem nötigen Mut und Verstand eine Institution erdacht und geschaffen haben. Eine Institution, die bis heute Bestand hat. Eine Institution, die ich als Musterbeispiel für das gemeinsame Funktionieren von Bund und Ländern zum Wohle aller in unserem demokratischen Rechtsstaat bezeichnen darf. Und es ist eine Institution, mit der wir auch getrost in die Zukunft blicken können.“

Zwischen 1968 und 1972 wurden Ausbildungen für Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte zunächst im Rahmen einer Übergangslösung, die als „Fliegende Richterakademie“ bezeichnet wurde, angeboten: Die Länder richteten im Wechsel Fortbildungsveranstaltungen an verschiedenen Orten aus und luden Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet ein. Dieses Provisorium begegnete einer Reihe von Nachteilen, weshalb die Justizministerkonferenz 1970 entschied, Trier als festen Standort der Deutschen Richterakademie festzulegen. Am 16. Februar 1973 konnte die Tagungsstätte Trier eröffnet werden und die Arbeit der Deutschen Richterakademie beginnen. Mit der deutschen Wiedervereinigung wurde die Richterakademie um einen zweiten Standort erweitert: 1993 trat die Tagungsstätte in Wustrau neben die Tagungsstätte in Trier. Sie ergänzt das Jubiläum mit ihrem 30-jährigen Bestehen.

„Das vielfältige Programm der Deutschen Richterakademie wird von den hier anwesenden Mitgliedern einer Programmkommission aus dem Bund und allen Ländern erarbeitet und fortlaufend den sich ständig ändernden Bedingungen angepasst. Nur so ist es möglich, Tagungen auf höchstem Niveau auch für Spezialthemen anzubieten. Der Blick über den eigenen Tellerrand ermöglicht es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihre kommunikativen, sozialen und interkulturellen Fähigkeiten zu schulen, sich mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Gerichtsbarkeiten oder Bundesländern zu vernetzen und auch den Dialog mit anderen Berufsgruppen oder Institutionen zu pflegen. Gerade der Aspekt der Vernetzung ist dabei nicht hoch genug wertzuschätzen!“, würdigte Minister Mertin die Vorzüge der DRA.

Anschließend dankte Minister Mertin allen, die in den letzten 50 Jahren zu dem enormen Erfolg der DRA beigetragen haben: Den Referentinnen und Referenten, den Bediensteten in der Deutschen Richterakademie, Bund und Ländern.

Im zweiten Teil des Festakts vollzog Minister Mertin den Wechsel an der Spitze der DRA: Er verabschiedete den scheidenden Direktor, Herrn Richter am Oberlandesgericht Dr. Stephan Jaggi, und gratulierte seinem Nachfolger an der Spitze der DRA, Herrn Vorsitzenden Richter am Landgericht Oliver Servas.

Minister Mertin dankte zunächst dem bisherigen Direktor der DRA: „Die Deutsche Richterakademie wäre nicht das, was sie heute ist, wenn da nicht die Direktorinnen und Direktoren wären, die mit herausragendem Einsatz die Geschicke der Akademie leiteten und leiten. Sie, Herr Dr. Jaggi, haben in den letzten Jahren viele Herausforderungen – gerade auch im Zusammenhang mit der Pandemie - gemeistert und nie verzagt. Zugleich haben Sie viele neue Projekte angestoßen, sodass Ihrem Nachfolger nicht langweilig werden kann. Ich danke Ihnen für Ihre geleistete Arbeit und wünsche Ihnen bei Ihrer nächsten Aufgabe weiterhin viel Erfolg und Schaffenskraft.“

Im Anschluss gratulierte Minister Mertin Oliver Servas zur Übernahme der Leitung der DRA: „Sie, Herr Servas, bringen beste Voraussetzungen mit, um den Staffelstab zu übernehmen und das wichtige Amt des Direktors der Deutschen Richterakademie in den kommenden Jahren würdig zu bekleiden. Für Ihr neues Amt wünsche ich Ihnen viel Freude an der Gestaltung der Zukunft der Deutschen Richterakademie, an der Begegnung mit vielen tausend Besucherinnen und Besuchern sowie eine glückliche Hand in allen Haushaltsfragen.“

 

Information:

Die Deutsche Richterakademie mit ihren beiden Tagungsstätten in Trier und Wustrau dient der überregionalen Fortbildung der Richterinnen und Richter aller Gerichtszweige und der Staatsanwältinnen und Staatsanwälten. Sie soll diese in ihren Fachgebieten weiterbilden und ihnen Kenntnisse und Erfahrungen über politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und andere wissenschaftliche Entwicklungen vermitteln.

Die Deutsche Richterakademie ist eine überregionale Einrichtung mit föderalem Charakter und wird von Bund und Ländern gemeinsam getragen.

Das jährlich ca. 150 Tagungen umfassende Programm der Deutschen Richterakademie wird pro Jahr von rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wahrgenommen.

Seit dem Bestehen der im Jahr 1973 eröffneten Tagungsstätte in Trier und der Indienststellung der Tagungsstätte in Wustrau im Jahr 1993 haben mittlerweile über 166.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Tagungsangebot der Deutschen Richterakademie Gebrauch gemacht.

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