Gemeinsam mit den Präsidenten der Oberlandesgerichte Koblenz und Zweibrücken, Thomas Henrichs und Bernhard Thurn, besuchte Staatssekretär Dr. Matthias Frey heute die Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen und tauschte sich mit den rheinland-pfälzischen Ausbildern sowie den Studentinnen und Studenten aus.
In seiner Begrüßung dankte Staatssekretär Dr. Frey den rheinland-pfälzischen Studierenden sowie Ausbilderinnen und Ausbildern: „Sie, liebe Studierende, haben sich für ein besonders anspruchsvolles Studium entschieden. In drei Jahren lernen Sie in Theorie und Praxis all die Dinge, die Sie später für eine erfolgreiche Arbeit als Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften benötigen. Ich danke Ihnen ganz herzlich, dass Sie sich für die rheinland-pfälzische Justiz als sicheren Arbeitgeber entschieden haben. Dies war eine gute und richtige Wahl und ich hoffe, dass Sie im Studium viel Freude haben werden.“
„Ein solches Studium wäre allerdings ohne die zahlreichen Ausbilderinnen und Ausbilder aus den beteiligten Bundesländern nicht möglich. Deshalb möchte ich heute auch all denjenigen ganz herzlich danken, die sich bereit erklären, ihre regulären Berufe in der Praxis für eine gewisse Zeit ruhen zu lassen, um hier in Schwetzingen die nächste Generation des Justiznachwuchses zu unterrichten. Dies ist ein wertvoller und wichtiger Beitrag für die Qualität der Rechtspflege.“, so Staatssekretär Dr. Frey weiter.
Dr. Frey informierte sich bei seinem Besuch außerdem über die Studieninhalte der Ausbildung und machte sich ein Bild von der modernen technischen Ausstattung vor Ort. Zudem konnten die rheinland-pfälzischen Studentinnen und Studenten ihm über ihre Erfahrungen an der Hochschule berichten.
„Der Austausch mit den Vertretern der Hochschule hat mir gezeigt, dass die Kooperation zwischen den Bundesländern gut funktioniert. Hier finden die Studierenden beste Bedingungen für ihre Ausbildung. Es besteht ein enger Austausch und ein gutes Miteinander zwischen den Dozierenden und den Studierenden. Ich danke dem Land Baden-Württemberg ganz herzlich dafür, dass die rheinland-pfälzischen Nachwuchskräfte hier die Gelegenheit erhalten, bestens auf den Beruf vorbereitet zu werden“, erklärte Staatssekretär Dr. Matthias Frey abschließend.
Information:
Die Rechtspflegerausbildung erfolgt über eine Dauer von drei Jahren und beginnt jeweils im September. Kennzeichnend für die Ausbildung ist ein Wechsel von theoretischen und praktischen Abschnitten. Sie gliedert sich in ein 24-monatiges fachwissenschaftliches Studium an der Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen des Landes Baden-Württemberg (HfR) sowie eine zwölfmonatige Studienpraxis. Diese Studienpraxis findet bei Gerichten und Staatsanwaltschaften statt und wird durch eine wöchentliche Arbeitsgemeinschaft ergänzt.
Die Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen ist eine interne Hochschule des Landes Baden-Württemberg. Dort werden unter anderem Studierende für die Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland in einem dreijährigen Diplom-Studiengang zu Diplom-Rechtspflegerinnen (FH) und Diplom-Rechtspflegern (FH) ausgebildet. An der Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen kann nur studieren, wer vorher von der zuständigen Einstellungsbehörde unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Widerruf in den Vorbereitungsdienst eingestellt wurde.
Das Studium an der Hochschule ist eng verflochten mit praktischen Ausbildungsabschnitten bei verschiedenen Justizbehörden. Durch diese Kombination aus Theorie und Praxis können sich die Studierenden optimal auf das Berufsleben vorbereiten.
Den Beruf der Rechtspflegerin beziehungsweise des Rechtspflegers gibt es mit diesen Kompetenzen in Europa ausschließlich in Deutschland: Denn Rechtspfleger sind bei ihren Entscheidungen nicht an Weisungen von Vorgesetzten, sondern nur an Recht und Gesetz gebunden. Sie entscheiden wie Richter unabhängig und eigenverantwortlich. Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeitsbereiche gehören Familien-, Grundbuch- und Betreuungsverfahren, Zwangsversteigerungen aber auch Insolvenzverfahren sowie Handels- und Vereinsregistersachen oder Nachlassangelegenheiten.
Weitere Informationen finden Sie unter:
https://olgko.justiz.rlp.de/ausbildung-stellenangebote/rechtspflergerausbildung