| Amtsgericht Mayen

Neuer Direktor des Amtsgerichts Mayen – Justizminister Philipp Fernis verabschiedet Joachim Anheier und führt Dr. Marcel Heinemann in neues Amt ein

Das Bild zeigt: Dr. Marcel Heinemann, Justizminister Philipp Fernis und Joachim Anheier
v.l.n.r. Dr. Marcel Heinemann, Justizminister Philipp Fernis und Joachim Anheier

In Anwesenheit zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Justiz und Verwaltung hat Justizminister Philipp Fernis heute Dr. Marcel Heinemann als neuen Direktor des Amtsgerichts Mayen feierlich in sein neues Amt eingeführt. Dr. Heinemann folgt Joachim Anheier nach, der heute offiziell in den Ruhestand verabschiedet wurde.

In seiner Ansprache führte Minister Fernis aus: „Die Besetzung einer Direktorenstelle eines Amtsgerichts hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Denn die Amtsgerichte sind für Rechtssuchende oft die erste Anlaufstelle. Für das Amtsgericht Mayen gilt das besonders, denn seit 1992 ist das Gericht allein zuständig für sämtliche Mahnverfahren in Rheinland-Pfalz und seit 2005 auch für die aus dem Saarland. Doch auch wer einen Erbschein beantragen oder eine Zivilklage mit niedrigerem Streitwert erheben will, sucht den Weg zum Amtsgericht. Als Direktorin oder Direktor trägt man daher eine besondere Verantwortung dafür, dass rechtliches Gehör schnell und zuverlässig gewährt wird.“

Herrn Anheier dankte Minister Fernis für seine Verdienste: „Vor ziemlich genau einem Jahr sind Sie in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Das Amtsgericht Mayen haben Sie in Ihrer Zeit als Direktor sowohl nach innen als auch nach außen stets vorbildlich repräsentiert. Sie haben einen hervorragenden Ruf bei Ihren Kolleginnen und Kollegen genossen und das Gericht mit der nötigen Ruhe und – wie mir berichtet wurde – einem wunderbaren Humor geleitet. Zudem war auf Sie als Richter und Kollege stets Verlass. Sie waren immer bereit, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, seien es etwa Landwirtschaftssachen, die zeitweise Übernahme des Jugendschöffengerichts oder die dritte Urlaubsvertretung. Kurz gesagt: Sie haben sich vorbildlich für Ihr Amtsgericht eingesetzt und es in einem hervorragenden Zustand an Ihren Nachfolger übergeben. Für Ihren weiteren Lebensweg wünsche ich Ihnen, lieber Herr Anheier, alles Gute, viel Gesundheit und Freude!“

Anschließend gratulierte Minister Fernis Herrn Dr. Heinemann zur Übernahme der Leitung des Amtsgerichts: „Lieber Herr Dr. Heinemann, Sie haben bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass Sie die Leitung eines Amtsgerichts hervorragend beherrschen. Sie standen schon an der Spitze von zwei anderen Amtsgerichten und haben auch zuvor einen beeindruckend vielseitigen Werdegang in der Justiz beschritten. Mit Ihren exzellenten fachlichen Kenntnissen, Ihrer besonderen Empathie und zupackenden Art liegt auch das Amtsgericht Mayen bei Ihnen, seit nunmehr bald einem Jahr, in besten Händen. Für die neue Aufgabe wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg, Geschick und vor allem Gesundheit!“

Information:

Joachim Anheier wurde am 21. August 1958 in Landkern geboren. Er trat im Dezember 1988 in den rheinland-pfälzischen Justizdienst ein und war zunächst als Richter beim Landgericht und Amtsgericht Koblenz tätig. Nach einer Station bei der Staatsanwaltschaft Koblenz wechselte er an das Amtsgericht Mayen, wo er im August 1992 zum Richter auf Lebenszeit ernannt wurde. Im Jahr 2003 wurde er an das Oberlandesgericht Koblenz abgeordnet, im Jahr 2005 schloss sich eine weitere Abordnung an das Landgericht Koblenz an. Im August 2007 erfolgte die Ernennung zum ständigen Vertreter des Direktors des Amtsgerichts Mayen. Vom 24. Juni 2019 bis zum 31. August 2024 war Joachim Anheier Direktor des Gerichts.

Dr. Marcel Heinemann wurde am 14. April 1975 in Bergisch Gladbach geboren. Er trat im Januar 2005 in den rheinland-pfälzischen Justizdienst ein und war zunächst bei der Staatsanwaltschaft Mainz tätig. Während seiner Zeit als Richter auf Probe folgten Stationen bei der Staatsanwaltschaft Trier, dem Amtsgericht Bitburg, dem Amtsgericht Trier, dem Amtsgericht Bernkastel-Kues sowie dem Landgericht Trier. Im September 2009 wurde er zum Richter auf Lebenszeit am Amtsgericht Bitburg ernannt. Gleichzeitig wurde er an das Landgericht Trier abgeordnet, wo er im Mai 2010 zum Richter am Landgericht ernannt wurde. Zwischen April und November 2012 war er an den Bundesgerichtshof in Karlsruhe abgeordnet. Zwischen 2016 und 2018 folgten Abordnungen an das Amtsgericht Hermeskeil, das Oberlandesgericht Koblenz und das Amtsgericht Wittlich. Im Juli 2018 wurde er zum Direktor des Amtsgerichts Prüm ernannt, das er bis Oktober 2020 leitete. Von November 2020 bis Oktober 2024 leitete er das Amtsgericht Saarburg. Seit 29.10.2024 ist er Direktor des Amtsgerichts Mayen. 

Das Amtsgericht Mayen mit heute ca. 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist als Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit zuständig für erstinstanzliche Zivil-, Straf-, Bußgeld- und Familienverfahren. Seit dem 1. April 1992 sind dem Amtsgericht Mayen zudem sämtliche Mahnverfahren in Rheinland-Pfalz zur ausschließlichen Bearbeitung zugewiesen. Aufgrund eines Staatsvertrags der beteiligten Länder vom 10. Dezember 2004 ist das Amtsgericht Mayen seit dem 1. April 2005 das „Gemeinsame Mahngericht der Länder Rheinland-Pfalz und Saarland“.

Der Gerichtsstandort kann auf eine lange Tradition zurückblicken: Schon seit dem Ausgang des Mittelalters besaß das Amt Mayen sowohl die niedere als auch die höhere Gerichtsbarkeit. Im September 1821 wurden die Friedensgerichte in der Rheinprovinz etabliert, so auch in Mayen. Nach Inkrafttreten der Reichsjustizgesetze wurde das Friedensgericht zum 1. Oktober 1879 in das Amtsgericht Mayen umgewandelt. 1908 wurde mit dem Bau des heutigen Gerichtsgebäudes an der St. Veit-Straße begonnen. Am 30. Januar 1911 wurde das Bauwerk, in dem auch das Katasteramt untergebracht war, seiner Bestimmung übergeben. Zur Aufnahme des benötigten Personals sowie der technischen Ausstattung des Mahngerichts wurde in den Jahren 1991/92 ein Anbau an das bestehende Gerichtsgebäude errichtet.

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