Horst Philipowski aus Koblenz erhielt heute im Landgericht Koblenz das Bundesverdienstkreuz am Bande von Justizminister Prof. Dr. Gerhard Robbers. Die Auszeichnung war ihm durch Bundespräsident Joachim Gauck mit Urkunde vom 19. Dezember 2015 für sein besonderes ehrenamtliches Engagement verliehen worden.
„Herr Philipowski, Sie haben über viele Jahre hinweg für die Sozialen Dienste in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus eine außerordentliche Aufbauarbeit geleistet. Gerade erst haben wir in Rheinland-Pfalz die Reform der Sozialen Dienste abgeschlossen und damit sichergestellt, dass inhaftierte Menschen bereits während der Inhaftierung, bei dem Übergang in die Freiheit, aber auch nach der Entlassung eine durchgehende Betreuung erfahren. Die Sozialen Dienste der Justiz leisten damit einen maßgeblichen Beitrag für die Sicherheit der Bevölkerung, aber auch zur Verminderung von Rückfälligkeit in strafbares Verhalten. Ich freue mich, heute Ihnen als wichtigem ‚Ideengeber‘ in Angelegenheiten der Sozialen Dienste, meinen Dank zum Ausdruck bringen zu können“, erklärte Robbers.
Horst Philipowski wurde 1934 in Insterburg/Ostpreußen geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre war er einige Jahre in der Baubranche tätig. Im Anschluss an die Bundeswehrzeit studierte er Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Schon während des Studiums legte er sein Augenmerk auf die sozialen Belange von Gefangenen: die beiden vorgeschriebenen Praktika absolvierte er in den Justizvollzugsanstalten Wiesbaden und Koblenz.
1975 nahm Horst Philipowski seine Tätigkeit als hauptamtlicher Bewährungshelfer im Landgerichtsbezirk Koblenz auf. Er engagierte sich von Anfang an aktiv im „Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.“ und war mehr als 10 Jahre dessen Vorsitzender. Er legte den Grundstein für die Landesarbeitsgemeinschaft der Bewährungshelferinnen und –helfer und trug zur Etablierung und Akzeptanz der Bewährungshilfe sowohl in der Öffentlichkeit wie bei der Justiz bei.
Horst Philipowski baute auch die Gerichtshilfe bei der Staatsanwaltschaft Koblenz mit Umsicht, aber auch Nachdruck auf und etablierte sie zu einem festen Bestandteil des Ermittlungsverfahrens.
Bei der Gründung des Vereins „Bewährungshilfe Koblenz e.V.“ 1977 war Horst Philipowski Mit-Initiator. Seit 1992 bis heute ist er Geschäftsführer des Vereins. Er bewältigt diese Herkulesaufgabe mit außerordentlichem Einsatz. Viele Initiativen hat er in diesem Zusammenhang angestoßen. Nur beispielhaft seien die Projekte „Schwitzen statt Sitzen“ und der „Täter-Opfer-Ausgleich“ genannt.
Obwohl sich Horst Philipowski seit Ende 1996 im verdienten Ruhestand befindet, engagiert er sich quasi unverändert zu Gunsten des Vereins „Bewährungshilfe Koblenz e.V.“. Für dieses langjährige Engagement wird er heute mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
„Herr Philipowski, Sie haben sich mit großer Tatkraft für die Sozialen Dienste in der Justiz eingesetzt. Die gute Arbeit, die heute von der Bewährungshilfe geleistet wird und die Vorbildfunktion, die von dieser Einrichtung ausgeht, ist zum großen Teil Ihrem Engagement zu verdanken. Für Ihr persönliches Engagement in diesem Bereich möchte ich Ihnen heute persönlich sehr ausdrücklich danken und freue mich, Ihnen als Zeichen meiner Anerkennung das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichen zu dürfen“, so der Minister.