Für Alltag wie Krisen gut gerüstet: Koblenzer LUA-Labore künftig unter einem Dach

Mehr Flexibilität für den Verbraucherschutz: Das Landesuntersuchungsamt (LUA) bekommt am Standort Koblenz ein neues Gebäude, das alle bisher quer über das Stadtgebiet verteilten Untersuchungsbereiche unter einem Dach vereint. Der geplante Neubau entsteht im Gewerbe- und Technologiepark Bubenheim / B 9. Die Kosten bewegen sich in einer Größenordnung von 50 bis 60 Millionen Euro. Ab dem Zeitpunkt seiner haushaltsmäßigen Anerkennung soll das Projekt innerhalb von vier Jahren fertiggestellt werden. 

„Die Investition des Landes in die Zukunft unserer Arbeit ist ein wichtiges Signal für den Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz“, sagte der Stellvertreter des LUA-Präsidenten, Dr. Heinz Pollmann, bei der Vorstellung des Projekts in Koblenz. 

Laut Pollmann arbeiten in Koblenz mit 275 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr als die Hälfte der 540 Beschäftigten des LUA. Vor allem Tierärzte, Ärzte und Lebensmittelchemiker überwachen und untersuchen in Koblenz gemeinsam mit ihren Laborteams Krankheitsursachen bei Mensch und Tier, die Hygiene in medizinischen Einrichtungen, Trink- und Badewasser, Lebensmittel sowie Bedarfsgegenstände wie Textilien oder Spielzeug. 

„Schon seit der Gründung des LUA im Jahr 2000 hat es immer wieder Überlegungen gegeben, alle Koblenzer Untersuchungsbereiche zusammenzuführen“, erklärte Verbraucherschutzminister Prof. Dr. Gerhard Robbers. Mittlerweile zwängen auch erhebliche bauliche Mängel dringend zum Handeln. „Die viele Jahrzehnte alten Liegenschaften sind für einen modernen Laborbetrieb einfach nicht mehr geeignet“, so der Minister. Auch der rheinland-pfälzische Ministerrat habe sich 2009 schließlich für eine Zusammenführung entschieden. Überzeugt hätte die damalige Landesregierung unter anderem die Aussicht, dass die verschiedenen Disziplinen im LUA künftig noch enger und effizienter zusammen arbeiten als bisher. Prof. Dr. Robbers: „Wir können dann das Personal und die Laborkapazitäten noch viel flexibler einsetzen und dies im Alltag wie in Krisenzeiten nutzen. Davon werden unterm Strich auch die Verbraucherinnen und Verbraucher in Rheinland-Pfalz profitieren“. 

Auf dem rund 13 000 Quadratmeter großen Areal entsteht ein 100 Meter langer und 22 Meter hoher Bau mit rund 8500 Quadratmetern Nutzfläche. Verteilt auf vier Geschosse, sind allein rund 5000 Quadratmeter für Laborcluster vorgesehen. Auf den übrigen 3500 Quadratmetern werden vorwiegend Büros und Konferenzräume untergebracht. 

Mit der notariellen Beurkundung des Grundstückskaufs ist für Holger Basten, dem Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), dessen Koblenzer Niederlassung das Projekt steuert, „ein wichtiger Schritt gemacht worden“. Das Raumprogramm wurde in engem Dialog mit dem LUA und spezialisierten Fachplanern erarbeitet, um den baulichen Rahmen für modernste Analysetechnik im staatlichen Gesundheits- und Verbraucherschutz zu planen. „Das größte Labor ist für die Tier-Pathologie vorgesehen“, sagte Basten. „Es bietet genügend Raum, um sogar einen Elefanten zu sezieren, wenn aus Gründen des Tier- oder Seuchenschutzes die Todesursache geklärt werden muss.“ 

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